Messerpflege
Die Klinge dieses Messers ist aus einem niedrig legierten Kohlenstoffstahl geschmiedet. Während des Härtevorgangs bilden diese eine wesentlich feinere Gefügestruktur als die meisten rostfreien Stähle. Das wiederum ermöglicht eine höhere Härte, sowie feinere Schneiden mit hoher Schärfe und guter Schnitthaltigkeit.
Egal ob Hochglanz- oder Patinafinish, die Klinge deines neuen Messers wird sich im Laufe der Zeit verändern. So entsteht bei Kontakt mit säurehaltigen Lebensmitteln eine schützende Patina auf der Klingenoberfläche. Sobald die Patina voll ausgebildet ist, schützt sie den Stahl vor Rost und gibt deinem Messer seinen eigenen, unverwechselbaren Charakter.
Abhängig von Schnittgut und Stahlsorte kann die Farbe der Patina von grau über blau, grün, lila bis hin zu schwarz variieren. Des Weiteren kann es zu Anfang bei Gebrauch zu einer leichten Geruchsbildung kommen, wenn besonders säurehaltige Lebensmittel, wie beispielsweise Zwiebeln, Mango oder Ananas geschnitten werden. Das ist völlig normal und wird aufhören, sobald die Patina voll ausgebildet ist.
Auch wenn die Klinge Deines Messers durch die enstandene Patina gut geschützt ist, sollte darauf geachtet werden, dass das Messer während und nach des Arbeitens so trocken wie möglich gehalten wird. Hierfür reicht es Klinge und gegebenenfalls Griff kurz mit einem feuchten Tuch oder unter laufendem Wasser zu reinigen und anschließend gründlich abzutrocknen.
Tipp: Schon während des Arbeitens kann ein gefaltetes, feuchtes Tuch oder ein Küchen- Schwamm neben dem Brett plaziert werden, um zwischendurch anfallende Säurebeläge von der Klingenoberfläche zu entfernen. Dies ist besonders bei neuen Klingen zu empfehlen auf deren Oberfläche sich eine neue Patina erst langsam und gleichmäßig bilden soll. Auf völlig blanken Oberflächen kann es unter Umständen sonst schnell zu starker Fleckenbildung kommen.
Ist die Patina erst einmal fertig ausgebildet ist auch die Klingenoberfläche nicht mehr sonderlich empfindlich. Für zusätzlichen Schutz vor Rost hilft es, die Klinge von Zeit zu Zeit mit etwas Öl zu behandeln. Meine persönlichen Favoriten sind hierbei Kamelienöl oder Ballistol®. Beide sind absolut säurefrei, lebensmittelecht und neigen nicht dazu zu verharzen.
Speziell bei Messern mit Holzgriffen sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht übermäßig nass werden oder sogar für längere Zeit im Wasser liegen. Sollte das Holz spröde oder trocken werden, hilft es eine frische Schicht Möbelöl- oder Wachs aufzutragen.
Aufgrund der sehr feinen Klingengeometrien sollte stehts davon abgesehen werden extrem harte oder gar gefrorene Lebensmittel (z. B.: Knochen, Fruchtkerne, usw.) zu schneiden. Dies könnte zu Ausbrüchen und anderen Beschädigungen der Klinge führen.
Generell sollte beim Schneiden auf eine saubere, gleichmäßige Schnittbewegung geachtet werden. Unter keinen Umständen sollte das Messer verdreht oder hebelnd verwendet werden, während es sich im Schnitt befindet.
Es sollte stets eine geeignete Unterlage zum Schneiden verwendet werden. Ein Messer sollte niemals auf Glas- oder Steinbrettern benutzt werden. Auch Bambus und Kunststoff als Schneidunterlage, können zu erhöhtem Verschleiß der Schneide führen. Am besten geeignet sind Schneidbretter aus Holz. Insbesondere aus verleimten Hirnholzstücken.
Handgemachte Messer gehören nicht in die Spülmaschine.
Für Messer mit abnehmbarem Griff:
Die abnehmbaren Griffe sind hauptsächlich dafür gedacht, bei der Pflege und Wartung einen besseren Zugang zur Klinge zu ermöglichen. Auf diese Weise können die Klingen zum Ausdünnen oder Ähnlichem über Steine bewegt werden, ohne dass der Griff im Weg ist oder gar von den Wassersteinen beschädigt wird. Falls der abnehmbare Griff deines Messers aus mehreren Teilen besteht, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese mit einer dünnen Schicht Silikon versiegelt sind, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit in das in das Innere des Griffs gelangt.
Wurde der Griff einmal zerlegt, sollte im Anschluß wieder ein dünner Film Silikon zwischen den einzelnen Teilen, sowie zum Übergang von Klinge zu Griff aufgetragen werden.